Hochwasser: Nachwirkungen des Hochwassers am Main-Donau-Kanal behindern die Schifffahrt noch für mind. 2 Wochen
Die milden, fast frühlingshaften Temperaturen der letzten Wochen führten dazu, dass auch der Main-Donau-Kanal in diesem Jahr massiv vom Hochwasser betroffen war und immer noch ist. Die Schneeschmelze zum einen und die parallel dazu einsetzenden sehr ergiebigen Niederschläge zum anderen haben sämtliche Zuflüsse zum Main-Donau-Kanal in reissende Bäche und Flüsse verwandelt. Der Grenzwert des Schifffahrtspegels Bamberg wurde extrem überschritten, so dass die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal seit 12.01.2011 zwischen Bamberg und der Schleuse Hausen komplett eingestellt werden musste.
Nachdem die erste Hochwasserwelle durch war, ergaben notwendige Kontrollpeilungen durch das WSA Nürnberg, dass im Bereich der Schleuse Hausen enorme Sand- und Geschwemmselmassen in die Fahrrinne der Schifffahrt gelangt sind. Noch bevor mit weiteren Massnahmen begonnen werden konnte, rollte jedoch schon eine zweite Hochwasserwelle auf den Main-Donau-Kanal zu.
Diesmal war nicht nur der nördliche Teil des Main-Donau-Kanals im Einzugsgebiet der Regnitz betroffen, sondern auch der südliche Bereich bei Dietfurt. Die Altmühl liess den Schifffahrtspegel Riedenburg über den höchsten schiffbaren Wasserstand (HSW) ansteigen. Auch hier musste die Schifffahrt eingestellt werden.
Nach Ablaufen dieser Hochwasserwelle und erneut durchgeführten Kontrollpeilungen wurde das gesamte Ausmass des vorangegangen Naturereignisses deutlich. Im Mündungsbereich der Regnitz, kurz unterhalb der Schleuse Hausen, hatten sich ca. 80.000 t Sand und sonstige Massen in der Fahrrinne der Schifffahrt abgelagert. Weitere Ablagerungen wurden bei Pautzfeld und in Bamberg festgestellt. Im Bereich der Altmühl wurden glücklicherweise keine derartigen Behinderungen
festgestellt, so dass hier die Schifffahrt schnell wieder freigegeben werden konnte.
Um die Schifffahrt im Bereich zwischen Bamberg und Hausen wieder freigeben zu können, müssen die Ablagerungen innerhalb der Fahrrinne nun schnellstmöglich ausgebaggert und entsorgt werden. Dazu wurde ein Spezialunternehmen beauftragt. Die Arbeiten konnten jedoch erst nach Unterschreiten der für die Schifffahrt relevanten Pegel am Main begonnen werden. Mittlerweile ist die Firma vor Ort und baggert die Fahrrinne für die immer noch wartenden Schiffe so schnell wie möglich frei. Das WSA Nürnberg begleitet diese Arbeiten durch permanente Kontrollpeilungen.
Erst wenn die erforderliche Wassertiefe für einen sicheren Schiffsverkehr wieder vom WSA Nürnberg gewährleistet werden kann, wird die Schifffahrt zwischen Bamberg und Hausen freigegeben.
Leider ist hiermit wegen der ausserordentlichen Mengen vermutlich nicht vor dem 03.02.2011 zu rechnen.
Quelle: WSA Nürnberg