Hochwasser: Wasserstände deutlich steigend in Elbe, Havel und Elster
Potsdam – Tauwetter und Regen lassen die Flüsse in Brandenburg wieder ansteigen. Von tschechischer Seite wird für den Elbepegel Ústà nad Labem bis morgen früh ein weiterer Wasserstandsanstieg um etwa 90 Zentimeter erwartet. „Auch danach bleibt die Tendenz steigend. Es ist eine lange Hochwasserwelle zu erwarten, die sich im Bereich der Havelmündung aus der Überlagerung der Hochwasserwellen von Saale, Mulde und Elbe zusammensetzt und in der Prignitz zum Wochenanfang erwartet wird“, sagt der Präsident des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Matthias Freude. Die Hochwasser-Alarmstufe A 4 kann zur Wochenmitte nicht ausgeschlossen werden.
Auch für die Havel werden steigende Wasserstände erwartet. Hohe Elbwasserstände behindern schon jetzt den Abfluss der Havel in die Elbe. Das Speichervolumen des Havelschlauches ist bereits stark in Anspruch genommen.
Heute hat die Koordinierungsstelle Quitzöbel getagt. Diese Kommission, in der nach einem Staatsvertrag unter anderem die Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt vertreten sind, beurteilt bei bedrohlichen Hochwasserlagen die Flutung der Havelpolder. Der Scheitel der Hochwasserwelle hat sich noch nicht ausgeprägt, deshalb kann derzeit noch keine Kappungsberechnung durchgeführt werden. Am Montag kommen die Mitglieder der Koordinierungsstelle erneut zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Eine Flutung der Havelpolder kann nicht ausgeschlossen werden, auch um das sehr hohe Eigenwasser der Havel aufzunehmen.
Mit den heutigen Niederschlägen steigt das Wasser in der Schwarzen Elster erneut an. In Bad Liebenwerda und Herzberg bewegen sich die Pegel im Bereich der Alarmstufe A 3. Ein Erreichen der Alarmstufe A 4 kann nicht ausgeschlossen werden. Noch immer können grosse Teile des Elster-Wassers in den Senftenberger See und in den ehemaligen Tagebau Koschen abgeleitet werden. Deichläufer sind unterwegs, Schadstellen werden verbaut und die Wasserstände werden durch die Mitarbeiter des Landesamtes rund um die Uhr überwacht.
An der Spree steigen die Pegel langsam. In Spremberg, oberhalb der Talsperre, wurde heute Mittag die Alarmstufe A 2 ausgerufen. Obwohl die Abgabe aus der Talsperre nicht erhöht werden musste, gibt es auch unterhalb des Spreewaldes hohe Wasserstände im Bereich der Alarmstufen A 1 und A 2. Für Teile der Dahme wurde ebenfalls die Alarmstufe A 2 ausgerufen.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Land Brandenburg