Schiffsunfall auf dem Rhein: Tankschiff kentert an der Loreley
Nach dem schweren Schiffsunfall von heute Morgen auf dem Rhein bei St. Goarshausen dauern die Rettungs- und Bergungsarbeiten vor Ort an. Von der vierköpfigen Besatzung sind weiterhin zwei Personen vermisst. Es wird vermutet, dass sich einer der beiden Vermissten zum Zeitpunkt des Unglücks im Wohnbereich am Heck des Schiffes aufhielt und der andere im Steuerstand. Die von einem anderen Schiff und der Wasserschutzpolizei geretteten Besatzungsmitglieder wurden mit starken Unterkühlungen leicht verletzt in Krankenhäuser gebracht.
Das unter deutscher Flagge fahrende Schiff befand sich mit 2378 t Schwefelsäure auf der Fahrt von Ludwigshafen nach Antwerpen, als es kurz oberhalb der Loreley kenterte. Das Schiff trieb weiter zu Tal und blieb auf Höhe der Einfahrt zum Schutzhafen Loreley auf seiner linken Seite liegen.
Die Revierzentrale Oberwesel sperrte unmittelbar nachdem sie per Funk von anderen Schiffen über den Unfall informiert worden war den Rhein für die Schifffahrt zwischen Bad Salzig und Bingen.
Die vom Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen eingeleiteten Erstmassnahmen richteten sich darauf, das gesunkene Schiff mit Schleppern gegen weiteres Abtreiben zu sichern.
Durch Messungen der Feuerwehr konnte nachgewiesen werden, dass keine Schwefelsäure aus dem Schiff austritt. Derzeit arbeitet die Feuerwehr daran, sich Zugang zum Wohnbereich des Schiffs zu verschaffen, und mit Tauchern nach dem Vermissten zu suchen. Parallel dazu werden unter Federführung des Wasser- und Schifffahrtsamtes
Bingen die technischen Möglichkeiten der Bergung des Schiffes ermittelt.
Die Schifffahrt bleibt bis auf Weiteres gesperrt.
Quelle: WSA Bingen