Hochwasser: Hochwassertelefon in Frankfurt-Oder jetzt rund um die Uhr besetzt
Potsdam Angesichts steigender Wasserstände auch im Süden des Landes ist das Bürgertelefon im Hochwassermeldezentrum Frankfurt (Oder) unter der Rufnummer 0335/5603135 jetzt rund um die Uhr erreichbar. Es gibt Auskünfte zu allen Fragen des Hochwassers auch für die Brandenburger Lausitz. An der Schwarzen Elster wurde am Pegel Herzberg heute der Richtwert der Alarmstufe 3 überschritten. Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz hat dem Landrat des Landkreises Elbe-Elster empfohlen, die Alarmstufe 3 auszurufen. Das Erreichen des Richtwertes der Alarmstufe 4 am Pegel Herzberg kann nicht ausgeschlossen werden.
Aufgrund steigender Pegelstände der Stepenitz wurde dem Landrat in der Prignitz ebenfalls empfohlen, für den Pegel Wolfshagen die Alarmstufe 3 auszurufen.
Das anhaltende Tauwetter mit zeitweisem Regen führt an allen Flüssen zu steigenden Wasserständen. In der Brandenburger Lausitz sind vor allem Spree, Schwarze Elster, Röder und Pulsnitz betroffen. Die Geschwindigkeit des Wasseranstiegs wird sich jedoch etwas verlangsamen, da mehr als die Hälfte des Schnees in der Oberlausitz bereits weggetaut ist , sagt der Präsident des Landesamtes Matthias Freude. Er verweist auf die Talsperre Spremberg, in deren Stauraum zunächst die aus der Oberlausitz kommenden Wasser einige Tage zwischengespeichert werden können.
Das Hochwassermeldezentrum Cottbus überwacht kontinuierlich die Wasserstandsentwicklung. Die Abgabe aus der Talsperre Spremberg beträgt unverändert 33 Kubikmeter pro Sekunde.
An der Oder bleibt die Situation trotz leicht sinkender Wasserstände angespannt. Die obere Eisstandsgrenze stagniert unterhalb der Brücke Hohenwutzen und liegt aktuell bei Oder-Kilometer 663,5. Oberhalb der Eisstandsgrenze ist die Oder eisfrei. In der Warthe sind oberhalb der Mündung in die Oder unverändert Eisdecken vorhanden, die teilweise Rinnen aufweisen. Mit den milden Temperaturen werden die Eisdecken auf der Warthe zunehmend brüchig. Bei einsetzendem Eisgang können verstärkt Treibeis oder grosse Eisfelder in die Oder abschwimmen, wodurch sich die Situation unterhalb der Warthemündung deutlich verschärfen kann.
Der Eisaufbruch auf der unteren Oder wurde gestern fortgeführt. Nachdem der Abfluss der Eismassen im Stettiner Raum in Bewegung gesetzt werden konnte, sind gestern ab 14 Uhr die Eisbrecher auf dem unteren Grenzoderabschnitt weitere acht Kilometer stromaufwärts bis Kilometer 679, also anderthalb Kilometer oberhalb des Pegels Stützkow vorange-kommen. Da das gebrochene Eis derzeit noch nicht optimal abschwimmt, sich teilweise unterhalb wieder zusammenschiebt, ist auch weiterhin ein lokaler, starker Wasseranstieg im eisbeeinflussten Bereich möglich. Bis zur oberen Eisstandsgrenze sind noch 15,5 Kilometer Eis zu brechen. Der Einsatz der Eisbrecher auf der unteren Oder konzentriert sich heute wieder im Stettiner Raum, um das Abschwimmen des bisher gebrochenen Eises zu gewährleisten. Die Eisbrecher werden in den Nachmittags- und Abendstunden versuchen, den Eisaufbruch flussaufwärts, oberhalb von Schwedt fortzusetzen.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Land Brandenburg