Eislagesituation auf dem Dortmund-Ems-Kanal entspannt sich
Während an Rhein und Ruhr die Schifffahrt zum Wochenende hochwasserbedingt eingestellt werden musste, entspannt sich witterungsbedingt die Eislagesituation auf dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK) allmählich. Zwar ist die Schifffahrt auf dem Dortmund-Ems-Kanal durch Treibeis und vereiste Schleusenkammern nach wie vor behindert, aber die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung konnte den seit Wochen andauernden Einsatz ihrer Eisbrecher vorerst beenden.
Wenn die Prognosen des Wetterdienstes zutreffen, ist für die nächsten Tage mit abnehmenden Eislagen zu rechnen. Eine Hochwassergefahr besteht für das westdeutsche Kanalnetz, dessen Rückgrat der DEK bildet, grundsätzlich nicht. Die Fernsteuerzentrale in Datteln überwacht und steuert die Wasserbewirtschaftung im
Bereich der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West und sorgt dafür, dass die Kanäle nicht über die Ufer treten.
Bei Hochwasserlage, wie der gerade Aktuellen, sorgt sie vorausschauend dafür, dass in der Scheitelhaltung der Kanäle (= Haltung mit dem höchsten Wasserstand) bei Bedarf noch zusätzlich Wasser aufgenommen
werden kann. Dies wird regelmässig erst dann der Fall sein, wenn der Wasserstand des Rheins die Wasserspiegellage im Eingangsbereich von Rhein-Herne-Kanal bzw. Wesel-Datteln-Kanal übersteigt. Dies ist zur Zeit nicht der Fall und wird auch vorerst nicht erwartet.
Die Fliessbewegungen, die im Wasser des Dortmund-Ems-Kanals am Wochenende von zahlreichen Passanten in der Umgebung von Münster beobachtet wurden, sollten daher auch nicht beunruhigen. Sie sind zum Teil auf die starken Südwest-Böen zurückzuführen, die die Eisschollen auf dem Wasser treiben und den Eindruck eines verstärkten Fliessens entstehen lassen. Zum anderen entstehen im Bereich der Schleuse Münster tatsächlich
starke Fliessbewegungen, weil während der Bauzeit an der Schleuse, die zum Schleusen notwendige Wassermenge von 16 000 m ³ direkt aus dem Kanal im Unterwasser in die Schleusenkammer gepumpt
werden muss bzw. dorthin zurückfliesst.
Hochwasser wird allerdings aktuell für die Bundeswasserstrasse Ems im Bereich nördlich von Rheine bis Versen gemeldet. Der Kanal verläuft auf seinem Weg nach Norden zum Teil parallel zur Ems, zum Teil im Flussbett der Ems. Dort, wo die Ems als Kanal staugeregelt ist, oder Wehrarme der Ems den Fluss mit dem Kanal verbinden, ist auch hier ein steuernder Eingriff möglich, der auch in diesem Streckenbereich Hochwasser im Kanal verhindert.
Quelle: WSD West – WSV