Voyager-Sonde erreicht Grenze des Sonnensystems
Die im Jahr 1977 ins All geschossene Raumsonde Voyager 1 hat nach 33 Jahren die Grenze unseres Sonnensystems erreicht. Die Sonde ist mit einer Entfernung von mehr als 17 Milliarden Kilometern zur Sonne das am weitesten von der Erde entfernte von Menschenhand geschaffene Objekt im Weltall.
Wie die NASA am 13. Dezember mitteilte, befindet sich Voyager 1 nun in einer Zone, in der die Geschwindigkeit des Sonnenwinds auf Null abgesunken ist. Diese auch Heliopause genannte Zone stellt die Grenze zwischen dem Sonnensystem und dem interstellaren Raum dar. Zwar hatte die NASA bereits vor einigen Monaten den Wert Null gemessen, aber wegen Schwankungen in der Geschwindigkeit des Sonnenwinds waren noch weitere Messungen nötig, damit sich die Wissenschaftler wirklich sicher waren.
Voyager 1 wurde zusammen mit ihrer kurz vorher gestarteten Schwestersonde Voyager 2 von der NASA ins All geschickt, um das äussere Sonnensystem zu erkunden. Voyager 1 flog an den Planeten Jupiter und Saturn vorbei und sendete Bilder zurück an die Erde. Um ein nahes Vorbeifliegen am Saturnmond Titan und den Ringen des Saturn zu erreichen, wurde eine Flugbahn gewählt, die die Sonde danach aus der Ebene der Planetenbahnen ablenkte und sie zuerst die Grenze des Sonnensystems erreichen liess. Voyager 2 hingegen besuchte auch noch die weiter aussen gelegenen Planeten Uranus und Neptun.
Die jetzige Entfernung der Voyager 1 von der Sonne beträgt 17,4 Milliarden Kilometer. Es dauert fast 13 Stunden, bis ein von der Sonde geschicktes Signal auf der Erde empfangen wird. Die Sonde fliegt mit einer Geschwindigkeit von 17 Kilometern pro Sekunde. Neben Untersuchungen der Heliopause mit ihren Partikeldetektoren macht die Sonde auch Ultraviolettaufnahmen des Sternenhimmels.
Die Wissenschaftler erwarten, dass Voyager 1 in etwa fünf Jahren die Heliopause verlassen und endgültig in den interstellaren Raum eintreten wird. Voyager 2 wird ein paar Jahre später folgen. Es wird erwartet, dass beide Sonden noch mindestens ein Jahrzehnt lang Daten senden werden.
Quelle: Wikinews
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