Hochwassersituation: Erneut Hochwasser nach erster Schneeschmelze
Potsdam Regenfälle und Tauwetter des vergangenen Wochenendes haben das Wasser in den Brandenburger Flüssen, insbesondere im Süden, erneut stark ansteigen lassen. Die brandenburgischen Pegel der Schwarzen Elster haben heute früh die Richtwerte der Alarmstufe A3 überschritten. Am Pegel Spremberg hat die Spree den Richtwert der Alarmstufe A2 überschritten. Die Talsperre Spremberg kann derzeit den erhöhten Zufluss der Spree aufnehmen. „Der wiedereinsetzende Frost führt zunächst einmal zu einer vorläufigen Beruhigung der Situation“, sagt Umweltministerin Anita Tack (Linke). Für eine Entwarnung sei es jedoch zu früh. Durch Eisbildung und Eisversetzungen könne sich die gegenwärtige Hochwassersituation weiter verschärfen. „Durch die Hochwassermeldezentralen das Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz wird die Wasserstandsentwicklung kontinuierlich überwacht“, so Tack.
Für die Schwarze Elster wurde auf den Flussabschnitten von Kilometer 85 (unterhalb Lauchhammer-West, Brücke Schraden) bis Kilometer 51 (Uebigau) und von Kilometer 51 (Uebigau) bis zur Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt die Alarmstufe A2 ausgerufen. Dem Landrat des Landkreises Elbe-Elster wurde für diese Flussabschnitte am Montagmorgen die Ausrufung der Alarmstufe A3 empfohlen. „Gegenwärtig gehen wir davon aus, dass die Richtwerte der Alarmstufe 4 (Katastrophenabwehr) nicht überschritten werden“, so die Umweltministerin. Das Hochwassermeldezentrum in Cottbus ist rund um die Uhr besetzt. Die Deiche werden ständig kontrolliert.
Für die Spree wurde für den Abschnitt von der Landesgrenze zu Sachsen bis zur Talsperre Spremberg die Alarmstufe A1 ausgerufen. Der Zulauf zur Talsperre beträgt derzeit rund 70 Kubikmeter pro Sekunde. Da die Talsperre bereits vor einigen Tagen für Hochwasser vorbereitet wurde, bleibt es vorerst bei der derzeitigen Abgabemenge von 31 Kubikmetern pro Sekunde. Damit wird sich vorerst die Situation unterhalb der Talsperre nicht weiter zuspitzen.
Auch an der Elbe und im Grenzabschnitt der Oder sind steigende Wasserstände zu erwarten. In der Warthe ist die Situation durch Vereisungseinfluss angespannt. Bei abschwimmendem Eis aus der Warthe ist unterhalb der Warthemündung kurzfristig ein schneller Wasseranstieg möglich. Die Entwicklung des allgemeinen Vereisungsprozesses und der damit verbundenen Wasserstandsentwicklung bleibt abzuwarten.
Quelle: Land Brandenburg