Binnenhochwasser im Oderbruch: Situation entschärft sich allmählich
Potsdam „Seit dem Wochenende sinken die Pegel an der Alten Oder langsam wieder, die Situation im Oderbruch entspannt sich allmählich“, so Umweltministerin Anita Tack heute in Potsdam. Die dramatische Lage im Oderbruch war vor gut einer Woche eingetreten. Mit zum Teil 200 Litern pro Quadratmeter Regen fielen an drei Tagen so viele Niederschläge wie sonst im ganzen Sommer und liessen das Oderbruch voll laufen.
In den letzten Tagen sind kaum Niederschläge gefallen. Deshalb ist nicht mit einer weiteren Verschärfung der Lage zu rechnen. Dennoch wird das Wasser tage-, wenn nicht wochenlang auf den Flächen stehen.
Die Alte Oder und die Gräben im Oderbruch hatten bei den extremen Starkregen des vorletzten Wochenendes keine Chance, die Wassermassen aufzunehmen. Ohnehin haben die seit Wochen erhöhten Wasserstände der Oder das Grundwasser im Oderbruch ansteigen lassen.In den letzten Tagen waren der Gewässer- und Deichverband Oderbruch (GEDO) und das Landesumweltamt (LUGV) in mehreren Schichten im Einsatz, um die Situation, beispielsweise mit Erdwällen an der Alten Oder bei Gusow und Reparaturen an Schöpfwerken, zu entspannen. „Ohne die kontinuierliche und seit Anfang August verstärkte Krautung der Oderbruchvorfluter und der Alten Oder durch den GEDO wären die enormen Schäden für die Landwirtschaft noch verheerender ausgefallen“, sagt Tack.
Seit dem letzten Binnenhochwasser in diesem Gebiet 2008 hat das Landesumweltamt bereits mehr als zwei Millionen Euro in einem „Sofortprogramm Oderbruch“ in die Region fliessen lassen. Damit wurden vor allem die Abflussverhältnisse in der Alten Oder und anderen Oderbruchvorflutern durch Entschlammung, Grundberäumungen und Beseitigung von Engstellen im Flusslauf deutlich verbessert. Die Arbeiten werden fortgesetzt. So läuft zurzeit eine Sohlevertiefung am Friedländer Strom, einem Teilabschnitt der Alten Oder.
Quelle: MUGV