Waldbrand-Smog in Moskau verschärft sich
Moskau (Russland), 10.08.2010 Die Smog-Lage in Moskau, die durch die seit mehreren Wochen andauernden schweren Wald- und Torfbrände in Regionen Zentralrusslands hervorgerufen wurde, hat sich weiter verschärft.
Seit mehreren Tagen haben Winde aus östlicher Richtung die Luftverschmutzung in der russischen Hauptstadt so weit ansteigen lassen, dass die Sichtweite stellenweise nur noch 50 bis 100 Meter beträgt. Die gesundheitliche Belastung der Hauptstadtbewohner hat sich durch die andauernde Hitzewelle mit Temperaturen von knapp 40 Grad und durch den giftigen Smog stark erhöht. Laut Andrej Selzowski, Chef der Moskauer Gesundheitsbehörde, hat sich die tägliche Todesrate der Stadt fast verdoppelt. Bestattungsunternehmen sprechen sogar von einer Verdreifachung.
Unterdessen nähern sich die Brände zum wiederholten Mal dem Atom-Forschungszentrum in Sarow am Ural. Laut Zivilschutzminister Sergej Schoigu sind die Brände in der unmittelbaren Umgebung des Forschungszentrums jedoch unter Kontrolle. Letzte Woche war vorsorglich radioaktives und explosives Material aus der Anlage entfernt worden.
Neben den unmittelbaren Gefahren haben Torfbrände auch langfristige negative globale Klimafolgen, da Torfe besonders viel CO2 speichern, das bei Bränden freigesetzt wird. Laut Professor Florian Siegert von der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es in Zukunft wichtig, dass Torfgebiete weniger genutzt und nicht trockengelegt werden.
Quelle: Wikinews
Artikel unterliegt der CC-BY-2.5-Lizenz