Untereis-Mission: Tauchgang unter das Arktiseis
Randbereichen. Autonome Unterwasserfahrzeuge erschliessen uns neue Möglichkeiten für Untersuchungen in den eisbedeckten Polarmeeren Gebiete, die für die Klimaforschung zentrale Bedeutung haben.
Das Unterwasserfahrzeug hat eine maximale Tauchtiefe von 3000 Metern. Es kann eine maximale Entfernung von 70 Kilometern mit einer mittleren Geschwindigkeit von fünf bis sechs Stundenkilometern zurücklegen. Der Kurs, die gewünschte Tauchtiefe und Auftauchposition werden vor dem Einsatz in den Bordcomputer eingegeben. Das Fahrzeug führt dann seine Mission ohne Verbindung zum Forschungsschiff selbständig durch.
Das autonome Tauchboot des Alfred-Wegener-Instituts war während des etwa einstündigen Tauchgangs mit verschiedenen Messinstrumenten bestückt, die kontinuierlich Daten zu Temperatur und Salzgehalt aufzeichneten. Ein Lichtsensor erfasste die photosynthetisch aktive Strahlung im Oberflächenwasser. Ein so genanntes Fluorometer registrierte fortlaufend die Verteilung der Mikroalgen entlang der abgefahrenen Strecke. Ein neu entwickeltes System hat in konstanten Zeitintervallen 22 Wasserproben für spätere Analysen gewonnen.
Das Forschungsschiff Polarstern befindet sich auf seiner 25. Arktisexpedition. Der derzeitige Fahrtabschnitt hatte am 30. Juni in Longyearbyen (Spitzbergen) begonnen und endet am 29. Juli in Reykjavik, Island. 50 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen führten biologische Langzeituntersuchungen und ozeanographische Messungen für zahlreiche nationale und internationale Projekte im so genannten HAUSGARTEN und in der Framstrasse durch. Der HAUSGARTEN des Alfred-Wegener-Instituts ist ein Tiefsee-Langzeitobservatorium, das Wissenschaftler eingerichtet haben, um die Reaktionen der marinen arktischen Ökosysteme auf den globalen Klimawandel zu untersuchen.
Am 31. Juli startet in Reykjavik der dritte Abschnitt zu geowissenschaftlichen Forschungen in die nördliche Baffin Bay (Kanada). Polarstern wird am 10. Oktober in Bremerhaven zurückerwartet.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung