Reisezeit: Gefahr im Trinkwasser nicht unterschätzen
Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) rät Urlaubern beim Aufdrehen des Wasserhahns in Ferienwohnungen zur Vorsicht. Wenn das Wasser über einen längeren Zeitraum in den Leitungen steht, gerade bei hohen Temperaturen, können sich Mikroorganismen vermehren. Gesundheitliche Schädigungen können nicht ausgeschlossen werden, wenn solches Wasser getrunken wird , sagt VDI-Experte Thomas Wollstein von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik.
Gleiches gilt für den Wasserhahn zu Hause nach einem längeren Urlaub oder auch Trinkwasser-Installationen in Schulgebäuden. Auf die Gefahren weist die Richtlinie VDI 6023 Hygiene in Trinkwasser-Installationen hin. Als bedenklich gilt hier eine Stagnation, wenn Trinkwasser-Installationen längere Zeit nicht genutzt werden.
Um bei sommerlichen Temperaturen das Eigenleben des Wassers einzuschränken, ist es nach VDI-Angaben ratsam, den Housesitter oder Nachbarn zu bitten, jede einzelne Trinkwasser-Zapfstelle alle drei Tage für ein paar Minuten laufen zu lassen. Auch Duschen und Toilettenspülungen gehören dazu, denn durch feine Tröpfchen in Duschen können Bakterien eingeatmet werden. Tödlich verlaufende Infektionen mit Legionellen können so entstehen.
Auch bei Ankunft im Feriendomizil gilt: Wenn Sie nach längerer Anfahrt durstig in der Ferienwohnung ankommen, nutzen Sie nicht gleich das erste gezapfte Wasser zur Zubereitung eines Kaltgetränks. Sorgen Sie für einen kompletten Austausch des Wassers im gesamten System. Das heisst: Öffnen Sie alle Zapfstellen so lange, bis Sie bei wiederholtem Fühlen mit der Hand keine Temperaturänderung mehr feststellen und das Wasser möglichst kühl ist , rät Wollstein.
Quelle: VDI Verein Deutscher Ingenieure e. V.