Vulkanausbrüche in Ecuador und Guatemala
Quito (Ecuador) / Guatemala-Stadt (Guatemala), 30.05.2010 Der Ausbruch zweier Vulkane hat in Ecuador und Guatemala für Aufregung gesorgt. In Guatemala brach der 2.552 Meter hohe Pacaya aus, in Ecuador stiess der 5.016 Meter hohe Tungurahua eine Aschewolke aus.
Der Vulkan Pacaya, der etwa 25 Kilometer von der Hauptstadt des Landes Guatemala-Stadt entfernt liegt und zu den aktivsten Vulkanen der Welt gehört, stiess eine 1500 Meter hohe Aschewolke aus und schleuderte Steinbrocken in einen Umkreis von fünf Kilometern. Betroffen waren vor allem die Ortschaften San José Calderas, San Francisco, El Rodeo und El Patrocinio. Dort flüchteten viele Bewohner panikartig. Drei Kinder werden dort vermisst. Der Fernsehreporter AnÃbal Archila, der vom Ausbruch des Vulkans berichtete, wurde durch herabstürzende Steinbrocken getötet. Die Dächer mehrerer Häuser und einer Kirche brachen unter der Last der Asche zusammen. Die Ankunft des tropischen Sturmes Agatha, dem ersten Sturm der diesjährigen pazifischen Hurrikansaison, verschärft die Situation.
Weil sich die Asche mit dem tropischen Starkregen vermengt, sind viele Strassen gefährlich glatt, wodurch zahlreiche Verkehrsunfälle verursacht wurden. Der Flughafen in Guatemala-Stadt ist derzeit geschlossen, weil die Start- und Landebahn von Asche bedeckt ist. Auch in der Hauptstadt Guatemalas mussten die Bewohner Asche und kleinere Steine von ihren Dächern fegen, damit diese nicht unter der Last zusammenbrechen. Es kam zu Unterbrechungen bei der Versorgung mit elektrischem Strom und Trinkwasser, was Unruhen in der Bevölkerung auslöste. Staatsoberhaupt Ãlvaro Colom erklärte für die Departemantados Esquintla im Süden sowie Guatemala und Sacatepéquez im Zentrum des mittelamerikanischen Staates den Notstand.
Die Flughäfen der ecuadorianischen Hauptstadt Quito und der Hafenstadt Guayaquil wurden wegen des Ascheregens geschlossen, den der Ausbruch des Tungurahua verursachte. Asche und Rauch stiegen bis in eine Höhe von 10 Kilometern. Der Vulkan war bis 1999 relativ ruhig gewesen, spuckt jedoch seitdem hin und wieder Asche und Lava. Zwei Ortschaften mit rund 500 betroffenen Familien wurden von den Behörden sicherheitshalber evakuiert, weil auch Lava aus dem Krater austrete, teilte das Amt des Präsidenten mit.
Quelle: Wikinews
Artikel unterliegt der CC-BY-2.5-Lizenz