Schweinegrippe: Zwei Todesfälle in Dortmund nach H1N1 Infekt
Eine 36-jährige Frau, Mutter von zwei Kindern, verstarb am 10. Dezember in Dortmund an den Folgen einer Neuen Influenza. Im Zusammenhang mit der Influenza zog sie sich eine zusätzliche bakterielle Infektion zu, in deren Verlauf sich ihr Gesundheitszustand rasant verschlechterte. Bereits kurz nach der Aufnahme im Klinikum musste die Frau, die sonst an keinerlei Risikofaktoren litt, künstlich beatmet werden. Trotz der Einleitung entsprechender intensivmedizinischer Massnahmen, war ihr Leben nicht zu retten.
Ein 57-jähriger Mann, bei dem die Neue Grippe am 30. November nachgewiesen worden war, verstarb am 8. Dezember im Klinikum Dortmund.
Der Mann befand sich wegen einer anderen schweren Grunderkrankung bereits seit 11. November in stationärer Behandlung. Bei der Grunderkrankung handelte es sich um eine so genannte Autoimmunerkrankung, die inzwischen zur Beteiligung verschiedener Organe geführt hatte. Zusätzlich wurde er mit Medikamenten behandelt, die die Immunabwehr deutlich herabsetzen. Wegen der schweren Grunderkrankungen mit gleichzeitiger Immunsuppression handelt es sich bei diesem Todesfall daher nicht um einen Todesfall ausschliesslich durch die Neue Influenza, sondern um einen „H1N1-assoziierten Todesfall“. Dieses ist in Dortmund bislang der einzige „H1N1 -assoziierte Todesfall“.
Deutschlandweit wurden bis zum 8. Dezember insgesamt 94 Todesfälle gemeldet. Von 90 im Detail ausgewerteten Fällen hatten 79 einen Risikofaktor und damit eine höhere Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf. Da ein kausaler Zusammenhang zwischen Influenza-Infektion und Tod nicht immer nachgewiesen werden kann, gilt aus epidemiologischer Sicht ein Todesfall, bei dem während des Krankheitsverlaufs das Virus nachgewiesen wurde, als „H1N1- assoziierter Todesfall.“ (Robert Koch Institut KW 49 / 2009 S. 6)
Das Gesundheitsamt rät in diesem Zusammenhang noch einmal, sich impfen zu lassen. Auch wenn der Krankheitsverlauf bei der Neuen Influenza im Allgemeinen harmlos ist, zeigt dieses Beispiel, dass Einzelfälle einen dramatischen Verlauf nehmen können. Die einzig wirkungsvolle Massnahme dagegen ist die Impfung.
Laut dem aktuellen Influenza Wochenbericht des RKI zur KW 49 sind mit Datenstand zum 08.12.2009 seit Ausbruch der Seuche insgesamt 192.348 Influenza A/H1N1 Virus Infektionen aufgetreten.
Quelle: dortmund.de, rki