Schweinegrippe: 21 Fälle von Medikament Resistenzen in den USA
Die Mehrzahl der Influenza A/H1N1 Viren sind anfällig auf den Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (ein antivirales Medikament). Sporadisch werden einzelne Fälle oder kleine Cluster von Resistenzen auf Oseltamivir nach H1N1 Infizierungen weltweit nachgewiesen. Insgesamt 21 Fälle von Resistenzen auf das antivirale Medikament Oseltamivir wurden bei Influenza A/H1N1 Viren in den USA seit April 2009 ermittelt. Bei Proben, die seit dem 01.09.2009 gesammelt wurden, sind elf Fälle einer Resistenz in den USA identifiziert worden. Sieben davon wurden in der letzten Woche neu festgestellt. Alle getesteten Viren behalten ihre Sensibilität für die Neuraminidase-Hemmer Zanamivir (ein anderes antivirales Medikament).
Laut der WHO gab es bereits weltweit ähnliche Mutationen bei Viren. Durch Labor-Überwachungen der Influenza-Viren, die seit Ausbruch der Seuche April erfolgen, werden Veränderungen der Viren frühzeitig erkannt. Neben Norwegen wurde die Mutation in Brasilien, China, Japan, Mexiko, der Ukraine und den USA beobachtet.
Die Informationen zu all diesen Fällen liegen der WHO teils nur unvollständig vor. Bei mehrere Viren wurde die gleiche Mutation bei tödlichen Fällen festgestellt, aber auch in einigen leichten Fällen.
Die Mutationen scheinen nach aktuellem Wissensstand sporadisch und spontan aufzutreten. Bisher wurden keine Verbindungen zwischen der geringen Anzahl von Patienten mit dem mutierten Virus gefunden und die Mutation scheint sich noch nicht zu verbreiten, so die WHO.
Die Bedeutung der Mutationen wird von Wissenschaftlern in dem WHO-Netzwerk von Laboratorien untersucht. Änderungen bei Viren, die auf genetischer Ebene arbeiten, müssen ständig überwacht werden. Allerdings ist die Bedeutung dieser Veränderungen schwer zu beurteilen. Viele Mutationen verändern nicht alle wichtigen Funktionen des Virus oder die Krankheit, die sie verursacht. Aus diesem Grund setzt die WHO auch klinische und epidemiologische Daten und fertigt Risikobewertungen an.
Obwohl weitere Untersuchungen im Gange sind, gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass diese Mutationen zu einem ungewöhnlichen Anstieg der Zahl von H1N1-Infektionen führen oder eine grßere Anzahl von schweren oder tödlichen Fällen verursacht.
Quelle: Recombinomics, WHO