Erster Todesfall nach Schweinegrippen Infektion in Deutschland
Eine 36-jährige Patientin ist im Essener Uni-Klinikum gestorben. Sie war mit der Schweinegrippe infiziert. Die Frau wurde zuerst in einer anderen Klinik in Gelsenkirchen behandelt und musste dort wegen ihres schlechten Gesundheitszustands künstlich beatmet werden. Weil die Verstorbene eine Behandlung mit der künstlichen Lunge (ECMO) benötigte, war sie in das Essener Uni-Klinikum verlegt worden. Nach Aufnahme auf die Anästhesie-Intensivstation stellte sich heraus, dass in Blut und Lunge der Patientin neben Bakterien auch Erreger der Influenza H1N1 nachweisbar waren. Die 180 Kilogramm schwere Frau sei den Folgen einer Infektion mit akutem Lungen- und Multiorganversagen und einem septischen Schock erlegen, teilte das Klinikum am Freitag mit. Der behandelnde Arzt Prof. Jan Buer sagte gegenüber dem WDR-Fernsehen in der „Aktuellen Stunde“, „man müsse davon ausgehen, dass das H1N1-Virus ursächlich für den Tod der Frau war“. Es könnte sich damit um den ersten Schweinegrippen-Todesfall in Deutschland handeln.
Wegen des Übergewichts und der damit verbundenen Diabetes Erkrankung galt die Verstorbene als Risikopatientin.
Aus der Beobachtung schwerer Influenza A/H1N1 Verläufe weltweit ist bekannt, dass der Erreger der Neuen Grippe tief in die Lunge eindringt und dort massiv die Barriere in der Lungenschleimhaut zerstört, was eine Beatmung der Patienten nötig macht. In manchen Fällen wird eine Behandlung mit der künstlichen Lunge notwendig. Auf dem Boden der zerstörten Barriere in der Lungenschleimhaut haben Bakterien ein leichtes Spiel, so dass es meist zu zusätzlichen Infektionen mit Organversagen kommt. Von einigen schwer erkrankten Patienten ist bekannt, dass sie neben der Behandlung mit einer künstlichen Lunge (ECMO) noch eine Dialyse benötigten.
Zitat ecmo-mannheim.de: „Eine Verlegung in ein ECMO-Zentrum ist dann indiziert, wenn der verantwortliche Intensivmediziner alle therapeutischen Möglichkeiten vor Ort ausgeschöpft hat und er das Letalitätsrisiko für den Patienten mehr als 50% einschätzt. Eine ECMO-Therapie wird derzeit nur auf wenigen Intensivstationen in der BRD angeboten…“
Quelle: RP-Online, WDR, ecmo-mannheim.de