NRW stellt Kontrollen auf Influenza A/H1N1 um
Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium stellt per Weisung die Kontrollen auf „Schweinegrippe“ an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen um: Ab Donnerstag, 9. Juli, werden Fluggäste aus belasteten Regionen nicht mehr grundsätzlich überprüft. In der neuen Weisung des Gesundheitsministerium heisst es wörtlich: „Es sind selbstverständlich die
notwendigen anlassbezogenen Massnahmen beim Auftreten von Index-Fällen und deren Kontakte in Flügen aus Regionen mit andauernder Verbreitung von Mensch zu Mensch weiterhin durchzuführen.“ Dies gilt also über die bisher gescreenten Transatlantikflüge hinaus für alle ankommenden Maschinen in Düsseldorf und den übrigen Flughäfen in NRW. Das Gesundheitsamt Düsseldorf hat das Ministerium um eine Konkretisierung, was mit „notwendigen anlassbezogenen Massnahmen“ gemeint ist, gebeten. Die Antwort steht zur Stunde noch aus.
Bisher wurde auf keinem anderen Flughafen in Deutschland so konsequent kontrolliert wie in Düsseldorf. Insgesamt wurden am Düsseldorfer Flughafen mehr als 20 Erkrankte an der neuen Influenza, direkt und auch mittelbar, entdeckt und in Quarantäne vermittelt. „Damit konnten wir die Infektionsketten erfolgreich unterbrechen und haben der Stadt und dem Land so eine Menge zusätzlicher Infektionsfälle erspart. Wir werden auch mit geändertem Verfahren alles daran setzen, die Ausbreitung des Virus nach Kräften zu unterbinden“, erklärt Düsseldorfs Gesundheitsdezernent Wilfried Kruse.
Wie schnell sich die „Schweinegrippe“ verbreiten kann, hat der Ausbruch an der Japanischen Schule gezeigt. Dort waren innerhalb kürzester Zeit 80 Menschen infiziert worden. Dank des schnellen und entschlossenen Handels des Gesundheitsamtes konnte aber auch dort die weitere Ausbreitung verhindert werden. So wurden beispielsweise an den Arbeitsplätzen
der Eltern der japanischen Kinder keine Arbeitskollegen infiziert. „Mit jedem neuen Infizierten wächst die Gefahr, dass das Virus mutiert und eine gefährlichere Variante entwickelt. Deshalb ist es vernünftig, zu Beginn einer Epidemie alles zu tun, um die Krankheit einzudämmen“, darauf weist der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes, Prof. Dr. Heiko Schneitler hin. Düsseldorf ist da weiterhin gut aufgestellt. Am Düsseldorfer Flughafen werden auch zukünftig Ärzte in Bereitschaft stehen,
um Flugpassagiere zu screenen, wenn der Pilot einen Verdachtsfall auf „Schweinegrippe“ meldet.
Quelle: duesseldorf.de