Weitere Entwicklung des neuen Erregers nicht bekannt
Die Krankheitsverläufe der Neuen Influenza in Deutschland waren bislang in der Regel milde, aber bei einer grßeren Verbreitung muss auch hierzulande mit schweren Verläufen gerechnet werden. „Im Unterschied zu den gut charakterisierten saisonalen Influenzaviren kennen wir die weitere Entwicklung des neuen Erregers nicht, insbesondere seine Auswirkungen im Herbst und Winter, zur üblichen Grippezeit“ unterstrich Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts, am 23.06.2009.
Im Nationalen Referenzzentrum für Influenza (NRZ) werden Abstriche von Influenza-Verdachtsfällen untersucht. Für eine umfassende Charakterisierung werden die Viren angezüchtet. Kontinuierliche Informationen über das Erbgut sind für diagnostische Fragestellungen wichtig, und für die Untersuchung von Virulenz, Übertragbarkeit und eine erste Einschätzung zur Wirksamkeit von Medikamenten (Resistenz-Eigenschaften). Das NRZ hat kürzlich auch mehrere Tests entwickelt, um akute und durchgemachte symptomlose Infektionen der neuen Influenza nachzuweisen.
Mit dem Elektronenmikroskop lassen sich die charakteristischen H1- und N1-Proteine auf der Oberfläche der Influenzaviren sichtbar machen. Das Elektronenmikroskop ist nicht nur Forschungsinstrument zur Untersuchung neuer Viren und ihrer Wechselwirkungen mit der Wirtszelle, sondern hat auch für die Virusschnelldiagnostik eine hohe Bedeutung. Entscheidende Vorteile sind der „offene Blick“ auch Infektionen, an die der Arzt vielleicht gar nicht gedacht hat, werden erkannt und die Schnelligkeit.
Die Schnelligkeit steht auch im Fachgebiet „Hochpathogene virale Erreger“ im Mittelpunkt. Mit der so genannten Polymerasekettenreaktion (PCR) lassen sich Erreger schnell und genauso wichtig spezifisch und zuverlässig nachweisen. Das Zentrum für Biologische Sicherheit, zu dem das Fachgebiet gehört (ebenso wie die Elektronenmikroskopie), hat inzwischen PCR-basierte spezifische Methoden für zirka 70 bekannte Erreger etabliert.
Quelle: rki