Warum der Trendtag den Bauern aus der Seele spricht
„Soziale Gerechtigkeit“ ist das grosse Thema des 21. Jahrhunderts, da war sich Professor Norbert Bolz von der TU Berlin zuletzt auf dem Deutschen Trendtag in Hamburg sicher. Dieses Thema habe man gewählt, weil „Sozialer Reichtum“ die Antwort auf die Frage sei: „Was ist mehr wert als Geld?“. Beziehungen und Zugehörigkeiten (networking) und nicht Produkte und Services bestimmten den persönlichen und ökonomischen Erfolg von morgen, meinte Professor Peter Wippermann, Folkwang Hochschule Essen. Werte wie Vertrauen, Haltung und Nachhaltigkeit würden zum Statussymbol, denn ab jetzt gelte: Wer teilt, gewinnt! Das Internet und die transportablen digitalen Techniken machten die Verbindung von Kommunikation, Produktion und Transaktion möglich und veränderten die Machtverhältnisse zwischen Menschen und Unternehmen. Das führe aber auch dazu, dass ausgeschlossen wird, wer nicht angeschlossen ist. Der Konsument wird damit zunehmend zum Teilhaber. Dr. David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institut, Schweiz, ist sicher, dass in jedem Wirtschaftszweig alle Teilnehmer an den Wertschöpfungsprozessen zu Gewinnern werden müssen; es gebe kein Zurück zu vergangenen Zeiten. Ohne sozialen Reichtum gebe es keine langfristige und wirtschaftliche Prosperität. Und damit ist die Brücke zur Landwirtschaft ganz einfach zu schlagen, denn den Experten ist unbedingt zu wünschen, dass sie Recht behalten und dass diese neuen, wünschenswerten Befindlichkeiten möglichst bald den deutschen Einzelhandel und die Molkereiwirtschaft erreichen. Am besten, bevor alle Milchviehbetriebe in den Mittelgebirgen aufgegeben haben, die Milch von sonstwoher kommt und nirgendwo mehr eine Kuh auf die Weide getrieben wird, weil „lohnt sich nicht“. Bosshart’s Fazit: „Hoffnung ist ein positiver Defekt des Denkens“. Und ausserdem stirbt sie bekanntlich zuletzt!
Quelle: aid