Weniger Diesel und Dünger bei der Ackerbewirtschaftung möglich
In einem Forschungsprojekt „On Farm Research“ lotet die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein gemeinsam mit der Gutsverwaltung Helmstorf die Chancen und Risiken modernster Navigations- und Steuerungstechnik aus. „Gut Helmstorf bietet durch seine heterogenen Bodenverhältnisse ideale Bedingungen, um diesen Ansatz praxisgerecht zu überprüfen“, so Dr. Ulfried Obenauf von der Landwirtschaftskammer. Mittels GPS und weiteren Verfeinerungen ist es möglich, die Qualitäten und Bedürfnisse von Ackerflächen „quasi auf den Zentimeter genau“ zu ermitteln. Auf dieser Grundlage erhält der Ackerbauer die Möglichkeit, seine Flächen exakt nach deren Bedürfnissen zu pflegen – „teilflächenspezifische Bewirtschaftung“ nennt man diesen Ansatz im Experten-Jargon. Ermittelt wird z.B. von der Experten wie Diesel und Dünger eingespart oder höhere Erträge erzielt werden können. Schliesslich gibt die innovative Technik konkrete Informationen über die Leistungsfähigkeit der Böden. Flächen, die mehr Dünger verwerten können, werden mit mehr Dünger versorgt, auf weniger leistungsfähigen Teilstücken wird die Düngergabe reduziert. Zur Vorbereitung des Betriebes auf das Projekt waren zunächst Investitionen notwendig. Hierzu zählt auch eine so genannte RTK-Triple-Station, mittels derer das Satellitensignal so verstärkt wird, dass nunmehr eine Ackerbewirtschaftung in einer Genauigkeit von zwei bis drei Zentimetern möglich ist. So kann die Arbeit wesentlich exakter und effizienter erfolgen. Dies gilt auch für die Bestimmung der Einarbeitungstiefe. „Liegt viel Stroh auf dem Boden, so muss tiefer eingearbeitet werden als in Bereichen, wo nur wenig Stroh zu finden ist – das spart Diesel“. Mit der elektrischen Leitfähigkeit werden die Bodenunterschiede bestimmt. So ist die Grundlage zu einer bedarfsgerechten Bewirtschaftung gegeben, die dann auch bei der Aussaat aufgegriffen wird. Das genauere Wissen um die Bodenverhältnisse sorgt für eine effiziente Faktorverwendung bei der Stickstoffversorgung wie bei der Grunddüngung und ist ökonomisch und ökologisch zu begrüssen.
Quelle: aid