Das Friedrich-Loeffler-Institut zur Schweinegrippe
Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI) ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV).
Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut handelt es sich bei der zur Zeit weltweit grassierenden Schweinegrippe um eine Infektion mit einem Influenza A Virus vom Subtyp H1N1. Dieses Virus weisst Ähnlichkeiten zwar mit bei Schweinen vorkommenden Influenzaviren auf. Genauere Analysen des Virus ergaben aber laut dem FLI, dass es sich um einen neuen Erreger handelt, der bei Schweinen noch nie festgestellt wurde. Vielmehr weise der Virusgenom Teile der Erbinformation von Influenzaviren des Typs A vom Schwein, vom Menschen und auch von Vögeln auf. Dass Schweine als sogenannte „Mischgefässe“ verschiedener Influenzaviren fungieren können, ist laut dem FLI bekannt.
Im Fall der aktuellen A/H1N1 Welle handelt es sich also nicht um einen Erreger, der direkt vom Schwein auf den Menschen übertragen wird, sondern um eine von Mensch zu Mensch übertragene humane Influenzainfektion. Der Begriff Schweinegrippe ist demnach irreführend, so das FLI.
Da nun in mehreren Ländern das Schweineschlachten begonnen hat, kann man sich über den Sinn dieser Massentötungen streiten. Reiner Aktionismus?
Allein in Ägypten wurden über 400,000 Schweine getötet, in Jordaninen wurde 5 Schweinefarmen geschlossen, die Tiere teilweise geschlachtet, beziehungsweise in Gegenden gebracht, wo sie keinen Kontakt mit Menschen haben.
Das Schweineschlachten in Ägypten begann, nachdem Hatem al-Gabali, der Gesundheitsminister des Landes von einem Treffen mit President Mubarak zurückkam. Er sagte, dass die unverzügliche Tötung aller Schweine in Ägypten angeordnet wurde. Die Anordnung soll laut der Times Online zu Unruhen unter den Ägyptischen Schweinezüchtern geführt haben, die zur Koptischen Christen Minderheit gehören.
Wollen wir hoffen, dass es nicht auch in Deutschland zu diesem Aktivismus kommt. Die Folgen für die deutschen Schweinezüchter wären verherend.
Quellen: FLI, Al Bawaba, Times Online
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