Kunststoff oder Holz?: Schneidbretter in der Küche
(aid) 25.06.2008 – Ist eine Schneidunterlage aus Kunststoff hygienischer als ein Holzbrett? An dieser Frage scheiden sich seit Jahren die Küchengeister. Auf der einen Seite haben Holzbretter den Ruf, schlechter zu reinigen und daher unhygienischer zu sein. Andererseits gibt es genug Studien, die das Gegenteil behaupten. Tatsächlich ist diese wissenschaftliche Diskussion für den Privathaushalt kaum von Belang. Viel wichtiger als die Materialfrage ist hier der richtige hygienische Umgang mit Schneidbrettern, Arbeitsflächen und -geräten sowie Lebensmitteln. Was die Schneidbretter angeht, sollten diese direkt nach dem Gebrauch gründlich mit heissem Wasser gereinigt werden – entweder von Hand oder in der Spülmaschine. Bis zur nächsten Verwendung müssen sie an einer geeigneten Stelle gut trocknen können. Entscheidend ist ausserdem: „Egal ob aus Kunststoff oder Holz, stark zerkratzte Bretter sollten regelmässig gegen neue ausgetauscht werden“. Das empfiehlt Ute Gomm, Hauswirtschaftsexpertin beim aid infodienst. Denn in den tiefen Schnittstellen und Rillen gebrauchter Bretter können sich Krankheitserreger gut vermehren. Während es also für den Privathaushalt keine Empfehlungen für oder gegen das eine oder andere Material gibt, sind Schneidbretter aus Holz in der Lebensmittelindustrie weitgehend verboten. Ein Grund dafür sind Studien, die gezeigt haben, dass Holzbretter stärker mit Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen belastet waren als Kunststoffbretter. Wie die Wissenschaftler berichten, sammelten und vermehrten sich die Keime in den Rissen und Spalten des Holzes. Da diese durch Wasser zuquellen, entgehen die Keime der Reinigung und gelangen bei einem erneuten Benutzen des Brettes auf das Lebensmittel. Genauso gibt es aber eine Reihe von Studien, die zu anderen Ergebnissen kommen und Holzbretter als hygienisch gleichwertig einstufen. Dabei scheinen die im Holz enthaltenen Gerbsäuren eine entscheidende Rolle zu spielen. Sie werden immer wieder durch frische Schnittstellen freigesetzt und entfalten dann ihre antibakterielle Wirkung. Diese Eigenschaft wurde vor allem bei Kiefernholz beobachtet.
Quelle: aid, Gabriela Freitag-Ziegler