‚Ohne Gentechnik‘-Kennzeichnung: Die ersten Produkte sind da
(aid) 30.04.2008 – Kurz bevor die neuen Kennzeichnungsregeln für Lebensmittel „ohne Gentechnik“ am 1. Mai 2008 in Kraft treten, haben die ersten Hersteller bereits ihre neuen Logos für gentechnikfreie Produkte vorgestellt. Neben verschiedenen Vertretern aus der Biobranche, wollen auch Hersteller konventioneller Lebensmittel ihre Produkte entsprechend ausloben. So wirbt die Grossbäckerei Lubig aus Bonn mit einem „OK“-Logo für ihr neues Konzept. Das gesamte, konventionell erzeugte Angebot des Unternehmens erfüllt die Anforderungen an eine Kennzeichnung „ohne Gentechnik“. Alle derzeitigen Lieferanten, auch die Zulieferer von Wurst und Käse für belegte Brötchen, hätten dies schriftlich zugesagt. In Berlin stellte in der vergangenen Woche das NEULAND-Qualitätsfleischprogramm sein Logo vor. „Wir wollen zeigen,“ so Geschäftsführer Jochen Dettmer, „dass die neue Regelung auch für Fleischerfachgeschäfte anwendbar ist“. Vorläufig beschränkt sich NEULAND aber auf die Auslobung von Frischfleisch. Die Lebensmittelwirtschaft hat der Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ bislang nur geringe Chancen eingeräumt. Dies liege vor allem an der mangelnden Verfügbarkeit gentechnikfreier Futterpflanzen. Nach Ansicht verschiedener Verbände der Futter- und Lebensmittelwirtschaft eignen sich nur knapp zehn Prozent des Sojaschrots auf dem europäischen Markt zur Herstellung von Milch, Fleisch und Eiern „ohne Gentechnik“. Das Bereitstellen von nicht genverändertem Sojaschrot verursache wegen der getrennten Vermarktung höhere Kosten. Die Bäckerei Lubig hat eine Preiserhöhung aufgrund der neuen Kennzeichnung ausgeschlossen.
Quelle: aid, Britta Klein