Klimaforschungsgipfel soll nationale Strategie ermöglichen
Anfang Mai grosses Forum in Hamburg / Forschungsministerium setzt 255 Millionen Euro für Klimaschutz ein.
„Mit dem Klimawandel zu leben und umzugehen ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit.“ So Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan anlässlich der Veröffentlichung des Berichts der zweiten Arbeitsgruppe des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Dieser Bericht liefert eine umfassende Bestandsaufnahme über das aktuelle Wissen zu den Auswirkungen klimatischer Änderungen, auf natürliche wie auch bewirtschaftete Systeme, ihre Verwundbarkeit und ihre Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel.
Der nach langen Verhandlungen in Brüssel veröffentlichte Bericht zeigt erstmalig auf, dass weltweit erhebliche Umweltveränderungen und -schäden auf den vom Menschen geschaffenen Klimawandel zurückzuführen sind und deutlich stärker ausfallen werden, als angenommen. So befürchten die Experten beispielsweise ein grßeres Überschwemmungsrisiko an den Küsten der Nordsee sowie ein erhöhtes Dürrerisiko in den neuen Bundesländern. Die Prognosen sind alarmierend: „Allein das Wissen um den Klimawandel darf uns nicht genügen. Wir müssen aktiv handeln“, sagte Schavan. „Ich habe daher hochrangige Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für den 3. Mai 2007 zu einem Klimaforschungsgipfel nach Hamburg eingeladen, um eine nationale Klimaforschungsstrategie zu verabreden. Deutschland hat bereits heute in der Umweltforschung und bei umweltschonenden Produkten, Dienstleistungen und Verfahren eine weltweit führende Rolle. Ziel der Klimaforschungsstrategie ist es, diese internationale Spitzenposition auszubauen und die mit dem Klimawandel verbundenen Chancen für den Wissenschafts-, Technologie- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken“.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird daher seine Aktivitäten für den Klimaschutz intensivieren und mit dem Aktionsprogramm „Forschung für den Klimawandel“ in den nächsten drei Jahren 255 Millionen Euro bereit stellen. Das BMBF setzt dabei auf drei Säulen: Die grundlagenorientierte Klimaforschung, um das Klima zu verstehen, zu bewerten und realistische Entwicklungsszenarien für das zukünftige Klima zu erarbeiten. Die zweite Säule umfasst die Entwicklung innovativer Massnahmen und Technologien zur Begrenzung von Treibhausgas-Emissionen. Die dritte Säule schliesslich gründet in der Entwicklung innovativer Massnahmen und Technologien zur Anpassung an die bereits heute nicht mehr zu vermeidenden Folgen des Klimawandels.
Erste Massnahmen sind erfolgt. So wurde im Februar dieses Jahres das Förderprogramm „klimazwei – Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen“ mit einem Finanzvolumen von rund 35 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren gestartet. Kürzlich ist zudem die Bekanntmachung des Regionalwettbewerbs KLIMZUG „Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten“ erschienen, für welchen das BMBF insgesamt 75 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung stellen wird.
Das BMBF wird das Spektrum seiner Forschungsaktivitäten und Massnahmen zum Umgang mit dem Klimawandel ständig erweitern. Die nächsten Themen, beispielsweise zu Anpassungsstrategien, zu Energieeffizienz in Ballungszentren der Welt und zu klimaökonomischen Aspekten werden intensiv vorbereitet.
Quelle: BMBF