Klüger fischen – ohne lebendigen Müll
WWF startet dritten Wettbewerb für Schlaue Netze gegen sinnlosen Beifang07.02.2007 Hamburg – Der WWF startet heute seinen dritten internationalen Wettbewerb für Schlaue Netze . Den Erfindern von innovativem Fischereigerät, mit dem die Umwelt geschont und vor allem die Zahl der ungewollten Beifänge deutlich reduziert werden kann, winken Preisgelder in Höhe von 38.000 Euro. Hunderttausende Wale, Delfine, Meeresschildkröten und Seevögel verenden jährlich ungewollt in den Netzen der Fischer, obwohl sie wirtschaftlich bedeutungslos sind. Diesen zerstörerischen Beifang wollen wir mit unserem Innovations-Wettbewerb verringern , so WWF-Fischereiexpertin Heike Vesper.
Der WWF-Wettbewerb steht Teilnehmern aus der Fischereiindustrie ebenso offen wie Ingeneuren, Wissenschaftlern, Studenten oder interessierten Laien. Die Vorschläge für innovatives Fischereigerät sollen umweltschonend und praktikabel sein. Die Neuentwicklungen müssen bis zum 31. Juli 2007 als einsatzfähiger Prototyp vorliegen (Teilnahmebedingungen unter www.smartgear.org). Eine internationale Jury aus Fischern, Wissenschaftlern, Ingeneuren und Umweltschützern wählt dann die Preisträger aus.
Den ersten Wettbewerb für Schlaue Netze hatte der WWF 2005 ausgerufen. Den Hauptpreis gewann ein Erfinder, der mit seinem Beitrag den Beifang von Meeresschildkröten reduzieren konnte. Er hatte Langleinen, die zum Fischfang ausgebracht werden, mit Stahlgewichten beschwert, um die Köder auf eine Tiefe von über hundert Metern zu drücken. In dieser Tiefe kommen die Schildkröten deutlich seltener vor. Im letzten Jahr wurde der Hai-Magnet prämiert, der den Beifang von Haien in der Langleinen-Fischerei auf Schwert- und Tunfisch reduziert. Ein kleiner, starker Magnet oberhalb der bis zu 30.000 Angelhaken an einer Langleine kann Haie abschrecken und so vor dem qualvollen Tod bewahren. Denn Haie reagieren stark auf magnetische Felder. Der WWF hofft auch in diesem Jahr auf so innovative Vorschläge.
Der Beifang ist eine der grßten Bedrohungen für das Ökosystem Meer. Mehr als ein Viertel aller Fänge werden nach WWF-Angaben wieder über Bord geworfen über 20 Millionen Tonnen pro Jahr.
Quelle: WWF