So spät wie nie Zögerlicher Beginn des Eiswinters in der Ostsee
08.01.2007 – Für die Jahreszeit zu warm! So hiess es seit Wochen auch im BSH-Eisdienst, der die Schifffahrt normalerweise ab November über die Behinderungen durch Eisbildung in Nord- und Ostsee informiert. Etwa 8 Wochen später als üblich begann das BSH heute mit seinen täglichen Eisberichten für die Reedereien, erklärte Dr. Bernd Brügge, Leiter der BSH-Vorhersage- und Warndienste am Montag in Rostock. Obwohl man von einer umfangreichen Vereisung im Ostseeraum aufgrund der nach wie vor milden Temperaturen weit entfernt sei, müsste sich die Schifffahrt im nördlichen Teil der Bottenvik und im östlichsten Teil des finnischen Meerbusens auf Behinderungen einstellen.Trotz des aussergewöhnlich späten Beginns der Eissaison, den es so noch nie gegeben habe, könne es im Laufe des Winters noch zu einer ganz normalen Eisbildung kommen. Die jetzige Situation wird sich mit der ersten, länger andauernden Frostperiode zumindest im nördlichen Ostseeraum schlagartig ändern , zeigte sich Brügge überzeugt. Allerdings sei mit Eis an der deutschen Ostseeküste in naher Zukunft nicht zu rechnen.
Ob der zögerliche Beginn des Eiswinters 2006/2007 bereits eine Auswirkung des beginnenden Klimawandels sei? Darauf mochte sich der BSH-Wissenschaftler noch nicht festlegen. Nicht jedes seltene Phänomen dürfe ohne genaueste Analyse vorschnell dem globalen Klimawandel-Szenario zugeschrieben werden, sagte Brügge abschliessend.
Quelle: BSH