NABU schenkt Ministerpräsident Wulff eine Wolfspatenschaft zu Weihnachten
Tschimpke: Land Niedersachsen muss scheue Rückkehrer schützen
Berlin Der NABU nimmt die jüngsten Meldungen über eine Wolfseinwanderung nach Niedersachsen und das bevorstehende Weihnachtsfest zum Anlass, dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) eine NABU-Wolfspatenschaft zu schenken. Wölfe sind in Deutschland vielen Gefahren ausgesetzt, vor allem durch illegale Abschüsse und Strassennetze, die ihren Lebensraum durchschneiden. Deshalb will der NABU, der sich seit Jahren für wildlebende Wolfsrudel in Ostdeutschland engagiert, mit der Wolfspatenschaft für den niedersächsischen Ministerpräsidenten ein Zeichen setzen. Wir hoffen, dass in diesem Fall der Name Programm ist und sich Herr Wulff persönlich für den Schutz des Wolfs stark macht“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Das Schicksal des Bären Bruno muss ein abschreckendes Beispiel bleiben. Ministerpräsident Wulff kann beweisen, dass Niedersachsen mit seinen Gästen anders umgeht als Bayern , betonte der niedersächsische NABU-Landesvorsitzende, Hans-Jörg Helm.
Mit seiner Aktion verbindet der NABU die Hoffnung, dass diesem Wolf das Schicksal seiner Artgenossen erspart bleibt, die in den vergangenen Jahrzehnten bereits mehrfach versuchten, im östlichen Niedersachsen Fuss zu fassen und diesen Versuch mit ihrem Leben bezahlen mussten. Dagegen war es vor gut einem Jahrzehnt einwandernden Wölfen gelungen, sich auf einem grossen Truppenübungsplatz in Sachsen erfolgreich anzusiedeln. Mittlerweile leben dort unter dem Schutz von Bundeswehr und Bundesforstverwaltung zwei Wolfsrudel mit rund zwei Dutzend Tieren. Der Freistaat Sachsen reagierte auf dieses unverhoffte Geschenk der Natur mit einer Reihe von naturschutzfachlichen Managementmassnahmen, so zum Beispiel der Einrichtung des Kontaktbüros Wolfsregion Lausitz , einer neutralen Anlaufstelle für die Bewohner dieses Gebietes. Dies geschah in der Absicht, das für beide Seiten ungewohnte Zusammenleben von Wolf und Mensch weitgehend konfliktfrei zu ermöglichen.
Wenn der Einwanderer überlebt, werden ihm in den nächsten Jahren weitere Jungtiere folgen und Niedersachsen kann neben der italienischen Toskana oder der polnischen Wartheniederung ebenfalls wieder zum Wolfsland werden“, so Tschimpke. Die grossen Truppenübungsplätze der Bundeswehr und das Versuchsgelände der Firma Rheinmetall werden den Wölfen ohne Zweifel hinreichend Lebensraum bieten. Die Wolfs-Patenschaftsurkunde soll Ministerpräsident Wulff im kommenden Jahr überreicht werden.
Quelle: Nabu