Leichtes Erdbeben im Raum Weil am Rhein/Landkreis Lörrach
Basel (Schweiz) / Lörrach (Deutschland), 19.12.2006 Gegen 17:48 Uhr (MEZ) am 8. Dezember erschütterte ein leichtes Erdbeben den Raum Basel/Weil am Rhein/Lörrach. Die Stärke wurde laut Landeserdbebendienst mit 3,6 auf der Richterskala gemessen. Das Beben verursachte leichte Sachschäden, darunter Risse in Hauswänden.
Wie bekannt wurde, war das Beben künstlich ausgelöst worden. Es steht in Zusammenhang mit einem Erdwärme-Projekt im Basler Raum. Für die mangelhafte
Informationspolitik entschuldigte sich die Basler Regierungspräsidentin Barbara Schneider. Die Bevölkerung hätte früher über das bevorstehende Beben sowie mögliche Erschütterungen informiert werden müssen. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Projektverantwortlichen.
Das Beben war dadurch ausgelöst worden, dass Wasser in unterirdische Bohrungen gepresst worden war. Die Bohrungen sollten die Durchlässigkeit des Gesteins für das Erdwärmeprojekt verbessern. Wie es hiess, seien die Verantwortlichen jedoch von der Stärke des Bebens überrascht worden. Ein Sprecher der Geothermischen Vereinigung mit Sitz im niedersächsischen Geeste, Werner Bussmann, führte zur Verteidigung des Vorhabens jedoch an, dass das Einpressen des Wassers nicht die alleinige Ursache des Bebens gewesen sein könne. Die aufgewendete Energie beim Einpressen des Wassers in das Gestein sei dafür zu gering gewesen. Es sei vielmehr mit einem stärkeren Beben im Basler Raum zu rechnen gewesen, da sich Basel in einer tektonisch aktiven Region befinde, in der sich ständig tektonische Spannungen aufbauen würden.
Das Geothermieprojekt soll trotz des Zwischenfalls fortgesetzt werden, verlautete aus dem Schweizer Umweltministerium. Zurzeit ruhen die Arbeiten allerdings.