NABU und DVL fordern Umweltauflagen für Energiemais
Anbau nachwachsender Rohstoffe darf nicht zu Lasten der Natur erfolgen
Berlin/Ansbach Angesichts des anhaltenden Booms von Biogasanlagen haben der Naturschutzbund NABU und der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) vor negativen Konsequenzen für Natur und Landschaft gewarnt. Der zunehmende Anbau von Energiemais hat erhebliche ökologische Risiken und Auswirkungen auf die Artenvielfalt zur Folge , sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
So würden im Einzugsgebiet von Biogasanlagen vermehrt Grünland- und Stilllegungsflächen zu Maisäckern umgewandelt. Der Trend zur Monokultur führe zu einer erhöhten Bodenerosion und Grundwasserbelastung sowie zu einem massiven Verlust wertvoller Lebensräume. Zudem habe die Entwicklung Auswirkungen auf die Pachtpreise, wodurch der Druck auf Naturschutzflächen wachse. In der Folge sinke auch die Akzeptanz der Anlagen bei Bevölkerung.
Vor diesem Hintergrund forderten NABU und DVL die Einführung ökologischer Mindeststandards, damit der Anbau von Energiepflanzen nicht zu Lasten von Natur und Umwelt erfolge. Um den guten Ruf nachwachsender Rohstoffe in der Öffentlichkeit nicht zu gefährden, muss ihr Anbau naturverträglich erfolgen , so der DVL-Vorsitzende Josef Göppel, MdB.
Zu diesem Zweck sollten die vorhandenen Förderanreize im Gesetz über erneuerbare Energien durch einen Kulturlandschaftsfaktor ergänzt werden. Dies beinhalte die Beschränkung des Maisanteils in der Biogasanlage auf 50 Prozent sowie den Verzicht auf Gentechnik. Alternativen zum Mais, wie Mischkulturen mit Sonnenblumen, Leindotter oder Luzerne, stünden bereits jetzt zur Verfügung und müssten allein schon aus Gründen eines Risikoausgleichs in Folge des Klimawandels verstärkt genutzt werden. Eine Strategie der Energiewende darf nicht auf Kosten einer Ökologisierung der Landwirtschaft erfolgen, sondern muss im Einklang damit umgesetzt werden , so die beiden Verbände weiter.
Quelle: Nabu