Perfluorierte Tenside: Problem nur regional?
(aid) – Es schien zunächst ein regional eng begrenztes Problem zu sein, als im Sommer 2006 in mehreren nordrhein-westfälischen Gewässern erhöhte Konzentrationen von Perfluorierten Tensiden (PFT) gefunden wurden. Die Verwendung eines belasteten Düngers wurde als Ursache ausgemacht. Experten befürchteten aber, dass dies nicht der letzte Fund sein würde. Nachdem Greenpeace eigene Proben im Fluss Alz gezogen hatte, meldete auch Bayern PFT-Belastungen, die durch die Einleitung von Industrieabwässern entstanden waren. PFT gelten als nicht akut giftig. Eine mögliche Krebsgefährdung des Menschen konnte bisher nicht belegt werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung verweist auf die bisher sehr unvollständige Datenlage. Hohe Gehalte an PFT seien aber gesundheitlich nicht unbedenklich. Die Fische, die im konkreten Fall im Sauerland bis zu 1,18 Mikrogramm PFT aufwiesen, seien „zum Verzehr nicht geeignet.“ Nach Ansicht von Dr. Mark Bücking, Abteilungsleiter für Lebensmittel- und Umweltanalytik beim Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Schmallenberg, muss genauer untersucht werden. Neue Funde seien jederzeit möglich. „Es sind nicht alle Verbindungen der Stoffgruppe der PFT bisher untersucht worden. In mehreren Fällen halten wir das aber für notwendig. Über diese „Verwandten“ liegen kaum Werte bzw. eine toxikologische Bewertung vor.“ Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hatte zuletzt 31 Proben von frischen Kartoffeln auf PFT untersucht. Ergebnis: Keine der Kartoffeln musste beanstandet werden.
Quelle: AID