Riesen-Laster verhindern Klimaschutz und führen zu mehr Lkw-Verkehr
Berlin – Der NABU hat an die Bundesregierung appelliert, jegliche Pläne zu einer bundesweiten Zulassung von 60 Tonnen schweren und überlangen Lkw auf deutschen Strassen im Keim zu ersticken. Nach Informationen des NABU sollen noch an diesem Montag (20.) Beratungen bei Bundesverkehrsminister Tiefensee stattfinden und eine Vorentscheidung über den Einsatz der Monster-Trucks gefällt werden. Es gibt zunehmend Hinweise, dass das Bundesverkehrsministerium seine bisher ablehnende Haltung zu den Trucks stark relativieren könnte. Vor wenigen Wochen hatten mehrere Bundesländer Ausnahmegenehmigungen für die Zulassung von so genannten Gigalinern erteilt.
„Auch wenn die Lobbyisten der Riesen-Lkw gern das Gegenteil behaupten: Mit einer Zulassung dieser Lastzüge wird das Wachstum des Lkw-Verkehrs auf deutschen Strassen beschleunigt anstatt die Strassen vom Güterverkehr mit normalen Lkw zu entlasten“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Eine solche Entwicklung liefe jedoch allen Zielen zur Verlagerung des wachsenden Anteils des Güterverkehrs auf die Schiene und damit einer Reduktion der Klima-, Lärm- und Feinstaubbelastung zuwider.
Das Speditionsgewerbe erhofft sich vom Einsatz der 60-Tonner eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und wachsende Marktanteile in klassischen Schienenmärkten wie etwa bei Schüttgütern. Dies alles auf Kosten des Steuerzahlers, denn die Fahrzeuge würden die Strasseninfrastruktur, insbesondere Brücken, stärker belasten. „Es ist bekannt, dass bereits die vorhandenen Lkw im Vergleich zu einem Pkw unverhältnismässig zum Verschleiss der Fahrbahnen beitragen“, warnte Miller. Das Problem würde durch Gigaliner weiter verschärft. Neben dem Klimaschutzaspekt hat der NABU grosse Bedenken auch im Hinblick auf die Verkehrssicherheit von Gigalinern. Aufgrund ihrer Fahrzeuglänge von 25 Meter und der grossen Masse sind die Riesen-Laster ein erhebliches Sicherheitsrisiko. „Niemand möchte sich vorstellen, was passiert, wenn ein beladener 60-Tonner ungebremst in ein Stauende fährt“, so Miller.
Quelle: Nabu