Alpen sollen vor Folgen des Klimawandels besser geschützt werden
Anpassungsstrategien dringend erforderlich
Die Folgen des Klimawandels in der Alpenregion waren eines der zentralen Themen der diesjährigen Alpenkonferenz im österreichischen Alpbach. Die Umweltminister der Alpenstaaten und Vertreter der EU verabschiedeten eine Deklaration zum Klimawandel, mit der grünes Licht für ein wissenschaftliches Projekt zur Entwicklung von Anpassungsstrategien gegeben wird. Ziel dieses Projekts ist es, in den kommenden zwei Jahren die Folgen des Klimawandels für alle wichtigen Bereiche wie Tourismus, Verkehr und Landwirtschaft abzuschätzen. Darüber hinaus soll ein Aktionsplan mit spezifischen Massnahmen für die Alpenregion erarbeitet werden, der einen konkreten Zeitplan beinhaltet. Die Bundesregierung wurde durch Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, vertreten.
Müller: „Die Alpen sind eine der grßten Schatzkammern Europas und eine sensible ökologische Region, in der sich Änderungen besonders ausgeprägt zeigen. Extremereignisse wie Hochwasser, Murenabgänge, partieller Schneemangel und das fortschreitende Abschmelzen der Gletscher sind unübersehbare Signale dafür, dass der globale Klimawandel die Alpen erreicht hat. Wir müssen für die Alpenregion schnell Gegenstrategien entwickeln, um katastrophale Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der Menschen und für die Ökosysteme abzumildern und möglichst zu verhindern.“
Von grosser Bedeutung für die weitere Entwicklung der Alpenregion ist der Wasserhaushalt. Die Konferenz beschloss, unter dem Co-Vorsitz von Deutschland und Österreich einen Bericht zu den klimabedingten Veränderungen der Wassersituation in den alpinen Regionen bis zur nächsten Alpenkonferenz 2008 vorzulegen. Michael Müller kündigte an, dass Deutschland diesen Prozess mit einer Konferenz 2008 in Deutschland begleiten wird, auf der dieser Bericht und mögliche Massnahmen im Wasserbereich diskutiert werden sollen.
Ein weiteres Problem der Alpenregion ist die Luftverschmutzung, die durch die Nord-Süd-Transportkorridore verursacht wird. Sowohl zur Entlastung der Menschen als auch zur Minderung der Treibhausgasemissionen ist die Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene von herausragender Bedeutung. Die Konferenzteilnehmer beschlossen, die bei der Umsetzung des Aktionsplans Brenner gewonnenen Erfahrungen bei der Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene nun auch auf die acht anderen alpenquerenden Verbindungen zu übertragen.
Die Alpenkonferenz ernannte den Italiener Marco Onida zum Generalsekretär des Ständigen Sekretariats der Alpenkonferenz und die Schweizerin Regula Imhoff als stellvertretende Generalsekretärin. Onida ist bisher in leitender Funktion in der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission tätig, Imhoff ist NGO-Expertin für Bergpartnerschaften, insbesondere im Kaukasus.
Quelle: BMU